Möbel- und Plattenwerkstoffe

Holzwerkstoffe, der Oberbegriff für Möbel- und Plattenwerkstoffe, haben ihren festen Platz im modernen Baugeschehen. Je nach Einsatzgebiet - als dekorative Elemente im Innenausbau bzw. im tragenden und aussteifenden Bereich des Holzbaus - sind sie unterschiedlich aufgebaut, um den speziellen Anforderungen entsprechen zu können.

Was sind Holz-Werkstoffe?

Holzwerkstoffe haben einen großen Anteil am vielfältigen Baustoffsegment der Möbel- und Plattenwerkstoffe. Sie bestehen aus Holzfasern, Furnieren oder Spänen verschiedener Dicke, Größe und Rohdichte, die mit oder ohne Zugabe von Leim unter Druck zu Platten verpresst werden. Holzwerkstoffe werden in Deutschland und Europa weitgehend aus PEFC-zertifizierten Hölzern hergestellt, stammen also vollständig oder anteilig aus kontrolliert nachhaltigem Anbau. Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft bedeutet u.a., es wird auf einer definierten Fläche nicht mehr Holz entnommen als nachwächst.

Welche Platten-Werkstoffe gibt es?

Plattenförmige Holzwerkstoffe nach DIN EN 13 986 "Holzwerkstoffe zur Verwendung im Bauwesen" sind neben Massivholzplatten (z.B. Leimholz-Platten oder mehrschichtiges Brettsperrholz ) auch Furnierschichtplatten (z.B. Furnierschichtholz LVL), Sperrhölzer (z.B. Tischlerplatten und Bau-Furniersperrholz BFU) sowie der große Bereich der Spanplatten .

Was sind Span- bzw. Grobspan-Platten (OSB)?

Alltägliche Beispiele für Spanplatten sind Küchenarbeitsplatten , Möbelbau- bzw. Dekor-Spanplatten und Fußboden-Verlegeplatten. Weitere wichtige Vertreter dieser Kategorie sind Platten aus schlanken, langen Spänen, die sogenannten Grobspan- oder OSB-Platten . OSB mit Nut und Feder werden u.a. als Dachplatte und Fußbodenverlegeplatte, mit stumpfer Kante als Beplankung für Wände und Decken in der Holzständer- oder Holzrahmenbauweise eingesetzt. Insbesondere im Einsatz am Boden haben OSB den klassischen Spanverlegeplatten V100 den Rang abgelaufen. Aufgrund ihrer höheren Biegesteifigkeit können - bei vergleichbarer Belastung - OSB in geringerer Dicke als herkömmliche Spanplatten eingesetzt werden.

Was bedeuten Kurzbezeichnungen bei Holz-Werkstoffen?

Die Kurzbezeichnung von Holzwerkstoffen bezieht sich immer auf die Beständigkeit der Verleimung unter Feuchteeinfluss, nicht auf die Beständigkeit der Platte als solcher. So steht z.B. die Bezeichnung "V100" für "wetterbeständig verleimte Spanplatte" und gibt einen Hinweis, dass diese Platten hinsichtlich der Verleimung z.B. auch in Räumen mit teilweise erhöhter Luftfeuchtigkeit verwendet werden können. In Räumen mit dauerhaft hoher Luftfeuchte sollten keine Holzwerkstoffe eingesetzt werden.

Sind Plattenwerkstoffe aus Holz schädlich?

In Spanplatten und anderen Holzwerkstoffen können sich Schadstoffe aus den Bindemitteln lösen und in die Raumluft gelangen. Der Klebstoffanteil geprüfter Holzwerkstoffplatten ist deshalb mittlerweile auf das technisch notwendige Maß reduziert worden. Holzwerkstoffe mit dem Blauen Engel oder dem Label natureplus garantieren, dass die Platten frei von halogenorganischen Verbindungen sind und die Abgabe flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) minimal ist.

Auszug aus WECOBIS, dem ökologischen Baustoffinformationssystem der Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (Stand 11/2022):
"Holzwerkstoffe werden für Innenräume zugelassen, wenn sie unter Normbedingungen der EN 717-1 (diese entsprechen einer Belegung von 1 m² Oberfläche pro m³ Raumvolumen und einer Luftwechselzahl von 1 h-1) eine Ausgleichskonzentration von nicht mehr als 0,1 ppm in der Prüfkammer aufweisen (E1-Platten). (...) Gegenläufig zur immer stärkeren Abdichtung von Räumen ohne Bereitstellung einer adäquaten Belüftung ist eine Tendenz zu geringeren Emissionen von Holzwerkstoffen durch den technischen Fortschritt in der Produktion zu beobachten. Der oben genannte Grenzwert für E1 Platten wird daher meistens deutlich unterschritten."
(Quelle: https://www.wecobis.de/en/service/sonderthemen-info/voc-und-formaldehyd-aus-holz-und-holzwerkstoffen/voc-holz-3-info.html )

Was sind Holz-Faserplatten?

Holzfaserplatten bestehen aus Holzfasern, die im Trocken- oder Nassverfahren unter Druck komprimiert werden. Je nach Rohdichte werden sie in weiche, mitteldichte (MDF) und harte Holzfaser-Platten (HDF) unterschieden. Einsatzgebiete für MDF und HDF sind z.B. der Möbelbau als Rückwand- oder Korpusplatten und als Trägerplatten für Fertigparkett und Designböden. In der Gebäudedämmung werden weiche Holzfaserplatten u.a. als Innen-, Zwischensparren- oder Aufdachdämmung eingesetzt.

Was haben Nutzungsklassen mit Holzwerkstoffen zu tun?

In Deutschland sind nicht alle Holzwerkstoffklassen, die zur Verwendung im Bauwesen ausgewiesen sind, auch zur Herstellung von tragenden Bauteilen zugelassen. So muss z.B. tragendes Sperrholz aus mindestens fünf Lagen aufgebaut sein, während Bauteile, die ohne tragende Funktion sind, aus nur drei Lagen bestehen dürfen. Ein weitere Faktor für die statische Verwendung von Holzwerkstoffen ist die jeweilige Holzfeuchte im Einsatzbereich. Mit zunehmender Feuchtigkeit verringert sich die Festigkeit von Holz und Holz-Werkstoffen. Kurzgefasst geben die Nutzungsklassen (NKL) 1 bis 3 an, ob Baustoffe aus Holz eher in geschlossenen, beheizten Räumen, in überdachten, offenen oder in Bereichen eingesetzt werden sollten, die der Witterung frei ausgesetzt sind.

Wo werden Kompaktplatten eingesetzt?

Kompaktplatten (ab und zu auch in der Schreibweise Compactplatten) sind Holzwerkstoffe aus meist hoch (HDF) oder mittel (MDF) verdichteten Holzfaserplatten, die mit einer dekorativen, oft dreidimensionalen, farbechten und hoch widerstandsfähigen Oberfläche aus Schichtstoffplatten (HPL) veredelt wurden. HPL-Schichtstoffe sind häufig 0,8 mm dick und bestehen aus mehreren Schichten Papier, die in Harzen getränkt und anschließend unter hohem Druck miteinander zu einer Einheit verpresst werden. Angewendet werden sie als Innentüren, Möbelfronten, im Küchen-, Laden- und Messebau und in Bereichen mit hohen Anforderungen an die Hygiene, da sie dauerhaft feuchtebeständig und hoch belastbar sind. HPL-Kompaktplatten gibt es auch für den Außenbereich, z.B. als Fassadenplatten oder Balkonverkleidung. Dort können sie ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterung und UV-Strahlung voll zur Geltung bringen.

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