MAGAZIN
Neue Förderrichtlinie für Bauen mit Holz
Für die überwiegend klein- und mittelständisch strukturierte Holzbaubranche ist die beschleunigte Einführung und Verbreitung moderner Technologien notwendig, um ein angemessenes wirtschaftliches Wachstum und einen hohen Beschäftigungsstand zu sichern. Dazu hat das Bundeslandwirtschaftsministerium jetzt die neue Richtlinie „Förderung des klimafreundlichen Bauens mit Holz“ zur stärkeren Nutzung von Holz als Baustoff in Kraft gesetzt.
Unternehmen und Cluster-Organisationen können Anträge auf Zuwendungen ab sofort bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) einreichen. Förderfähig ist u. a. die Inanspruchnahme von Beratungsleistungen, die vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen, Verfahren und Dienstleistungen unterstützen oder solche, die zur unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit beim Bauen mit Holz führen. Die Förderung ist Teil des Konjunktur- und Krisenbewältigungspaketes der Bundesregierung.
Ausführliche Informationen gibt es bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe unter
www.fnr.de (PDF).
Die Antragsformulare können direkt über diesen Link aufgerufen und ausgefüllt werden:
foerderportal.bund.de.
Zimmerbrände in mehrgeschossigen Holzgebäuden
Wie sicher sind mehrgeschossige Holzgebäude bei Feuer? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Forschungsprojekt „TIMpuls“ unter der Leitung der Technischen Universität München (TUM).
Ziel der Studie ist es, Grundlagen für ein einheitliches Regelwerk zum Bau von mehrgeschossigen Holzgebäuden zu liefern. Bei realen Brandversuchen im Originalmaßstab bestätigte sich, dass hohe Holzgebäude bei Einhaltung von bestimmten Baumethoden selbst den Vollbrand einzelner Wohnungen sicher überstehen.
„Unser Ziel ist es, das Bauen bis zur Hochhausgrenze, also bis 22 Meter, im gesamten Bundesgebiet geregelt zu ermöglichen“, erklärt Thomas Engel vom Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion der TUM. Bei einem ersten Referenzversuch waren sowohl die Wände als auch die Decke des Brandraumes mit zweimal 25 Millimeter dicken Gipsplatten bekleidet. Nachdem aufgeschichtete Holzscheite, die die Einrichtungsgegenstände im Gebäude simulierten, verbrannt waren, erlosch das Feuer.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter
www.bgu.tum.de.
Wie Klimaschutz und Bioökonomie mit Holz funktionieren
FNR-Webvideos erklären Nachhaltigkeit und Zertifizierung für Wald und Holz
Warum ist der Wald der größte Klimaschützer? Warum brauchen wir Holz, damit die Bioökonomie gelingt? Warum ist es wichtig, beim Holzkauf auf Zertifizierung zu achten?
Antworten auf diese Fragen hat die FNR nun in drei neuen kurzen Webvideos veröffentlicht, die einprägsame Fakten anschaulich präsentieren. So erfährt der Betrachter, dass in Deutschland jährlich über 127 Mio. Tonnen CO
2 im Holz der Bäume und durch die Verwendung von Holzprodukten gebunden werden, dass Holz als nachwachsender Basisrohstoff für viele Branchen und Industrien erheblich zum Erfolg der Bioökonomie beiträgt oder welche Gründe für den Kauf zertifizierter Holzprodukte sprechen.
Die Videos können auf dem Videokanal der FNR angesehen und in den sozialen Medien geteilt werden.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie u. a. unter
www.fnr.de.
heute-show kritisiert Zementindustrie
Der Fernsehmoderator Oliver Welke hat sich in seiner Nachrichten-Satiresendung „heute-show“ am 12. Februar für das Bauen mit Holz ausgesprochen.
Hintergrund ist ein Beitrag über den CO
2-Ausstoß der Zementindustrie. Welke dokumentiert u. a., dass allein dieser Industriezweig – wäre er ein Staat – mit einem Ausstoß von 3,3 Milliarden Tonnen CO
2 jährlich weltweit an dritter Stelle hinter China und den USA rangieren würde.
Mehr zu diesem Thema finden Sie unter
www.youtube.com/watch?v=0xIXGRA2bRk.
Absatzwachstum bei Holzfaser-Dämmung
Ende 2020 befragte die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) Unternehmen und Verbände im Bausektor zur Absatzentwicklung im abgeschlossenen Wirtschaftsjahr 2019. Demnach wuchs der Marktanteil von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo) seit der letzten Markterhebung der FNR für das Jahr 2011 um 2 Prozentpunkte auf nun 9 Prozent.
Nach Einschätzung der befragten Hersteller und Händler hatten Dämmstoffe auf Basis fossiler Rohstoffe mit 48 Prozent den größten Anteil am Dämmstoffabsatz 2019, es folgen mineralische Dämmstoffe mit 43 Prozent.
Verwendung finden nachwachwachsende Rohstoffe als Plattendämmung (52 %), Einblasdämmung (24 %) sowie als Mattendämmung (24 %). Es wird eine weiterhin positive Absatzentwicklung erwartet. Als Hürden für die raschere Absatzsteigerung biobasierter Dämmstoffe wurden vor allem Anforderungen an den Brandschutz und den Wärmeleitwiderstand genannt.
Mehr zu diesem Thema finden Sie u. a. unter
mediathek.fnr.de.
TERMINE
Messen und Veranstaltungen
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HANNOVER MESSE
Digitales Event · Home of Industrial Pioneers
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Brandschutz im Holzbau
Seminar des Fraunhofer IRB
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Mehrgeschossiger Wohnungsbau aus Holz - komplizierter, schneller, teurer?
Online-Seminar
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BUCHTIPP
Deutscher Innenarchitekturpreis 2019
Herausgegeben vom Bund Deutscher Innenarchitekten e. V.
2019.
156 Seiten
Gebunden mit Schutzumschlag
49,95 Euro
ISBN 978-3-7667-2428-1
Erschienen im Callwey Verlag, München.
Weitere Informationen unter
www.callwey.de
Wie vielfältig und ungewöhnlich Lösungen und Ideen sein können, um Bauherrenwünschen angemessen zu begegnen, zeigen die vorgestellten 30 Arbeiten. Sie stammen aus den unterschiedlichsten Branchen und Bereichen, mit dabei sind u. a. Arbeiten, Wohnen, Einzelhandel, Hotel, und Ausstellung.
Die Dokumentation zum Award präsentiert alle Siegerprojekte mit professionellen Fotos, Plänen und ergänzenden Interviews, die spannende Einblicke in den Entwurfs- und Planungsprozess der Innenarchitekten geben.
Brandschutz Kompakt 2021/2022
Adressen – Bautabellen – Vorschriften
Von Lutz Battran et al.
2021
13., aktualisierte Auflage
336 Seiten
DIN A6
Kartoniert
35,- Euro
ISBN 978-3-86235-441-2
Erschienen in der Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln.
Weitere Informationen unter
www.baufachmedien.de
Kern des handlichen Arbeitsmittels ist der tabellarische Teil der Fachtechnik mit Zusammenfassungen, Auszügen und Skizzen der wichtigsten Brandschutzvorschriften. Im Adressteil sind die Kontaktdaten zu Produktherstellern, Verbänden und Instituten aufgeführt. Das Kapitel „Vorschriften“ führt den aktuellen Stand der wichtigsten Regelungen auf.
Diese Ausgabe informiert zudem im Themenschwerpunkt „Trockenbau“ über das Brandverhalten von Trockenbauprodukten. Hier liegt der Fokus auf Plattenwerkstoffen (wie z. B. Gipsplatten), Unterkonstruktionen aus Metall und Holz und Dämmstoffen.
Das große Buch der Gärtnerinnen und Gärtner
Von Anja Birne und Marion Nickig
2021
256 Seiten
Gebunden
39,95 Euro
ISBN 978-3-7667-2526-4
Erschienen im Callwey Verlag, München.
Weitere Informationen unter
www.callwey.de
Den besten und interessantesten Gärtnereien in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird erstmalig ein ganzes Buch gewidmet. Ergänzt mit den schönsten Gartenmärkten, Bezugsquellen für Saatgut und Blumenzwiebeln, hochwertiges Gartenzubehör, Gartenschulen und Museen rund um die Gartenkultur, lädt dieses Buch zu einer Gartenreise der ganz besonderen Art ein.
Hybridbau Holzaußenwände
Von Christina Dotzler et al.
2019
Format 29,7 x 21,0 cm
Hardcover
52,90 Euro
ISBN 9783955534783
Erschienen bei der DETAIL Business Information GmbH, München.
Weitere Informationen unter
www.detail.de
Hyridbau aus Stahlbeton und Holz vereint die Vorteile des Massivbaus mit denen der Holzbauweise und stellt somit eine optimale Konstruktionsmöglichkeit dar.
Die Publikation zeigt detaillierte Lösungsansätze für die gelungene Umsetzung tragwerkstechnischer und bauphysikalischer Anforderungen an die Hybridbauweise, speziell im Hinblick auf Schall- und Brandschutz. Realisierte Projektbeispiele dokumentieren ausführlich die erfolgreiche Umsetzung in die Praxis.
Insektenhotels
Nisthilfen für Wildbienen nach dem Baukastenprinzip
Von Helga Hofmann
2021
128 Seiten mit 130 Farbfotos, 5 Farbzeichnungen
Kartoniert
14,95 Euro
ISBN 978-3-8186-1318-1
Erschienen im Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.
Weitere Informationen unter
www.ulmer.de
In diesem Buch erfahren Sie, wie Bienenhotels richtig gut werden. Von einfachen Bastelarbeiten bis hin zu Bauanleitungen für zauberhafte Insektenhotels ist alles dabei – nach dem Baukastenprinzip können alle Elemente kombiniert werden. Materiallisten, Maßangaben und bebilderte Anleitungen machen den Nachbau einfach. Dazu gibt das Buch zahlreiche Tipps, wie Wildbienen im Garten oder auf dem Balkon mit geeigneten Bienenpflanzen versorgt werden können.
BAUTIPP
Systemfremde WDVS-Komponenten unzulässig
Foto: © VDPM
Aus aktuellem Anlass einer Baustellen-Lieferung von Dämmplatten, die nicht als Systembestandteil von WDVS geprüft und deklariert waren, hat der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) über ein Mitgliedsunternehmen das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) um eine Stellungnahme zu diesem Sachverhalt gebeten.
Grundsätzlich gilt, dass Systemhalter von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung beziehungsweise allgemeinen Bauartgenehmigung dokumentieren, welche Systemkomponenten in welchen Konfigurationen geprüft und zur Verwendung freigegeben sind. Abweichungen von dieser geprüften Konstellation durch Lieferung und Einsatz systemfremder Komponenten sind unzulässig. Ein WDVS ohne allgemeine bauaufsichtliche Zulassung bzw. allgemeine Bauartgenehmigung darf in Deutschland nicht verwendet werden; entsprechende Regelungen bestehen auch für WDVS mit ETA.
Die Zertifizierung wird immer für das komplette System erteilt und damit für die dem System vom Systemhalter zugeordneten und als solche gekennzeichneten Komponenten. Werden beispielsweise Dämmplatten, Kleber oder Mörtel aus systemfremden Bezugsquellen eingesetzt, liegt ein Verstoß gegen geltendes Baurecht vor. Außerdem erlischt die Gewährleistung des Systemhalters und geht vollumfänglich auf den Verarbeiter über.
Mehr zu diesem Thema finden Sie unter
www.vdpm.info.
PRODUKT DES MONATS
megawood® Terrassendiele aus Rotorblättern
Mit der Terrassendiele Delta geht die Novo-Tech GmbH & Co. KG aus Aschersleben, Hersteller der megawood® Deckings mit innovativer Polymer-Technologie, jetzt noch einen Schritt weiter auf dem Weg zu einer kreislauffähigen Bauwirtschaft.
Das neueste Produkt der Marke megawood® besteht aus Holzmehl und rezykliertem glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) ausgedienter Windkraft-Rotorblätter.
Wasserableitende Geometrie macht waagerechte Verlegung möglich
In einem dafür zugelassenen Betrieb wird die GFK-Ummantelung ausgedienter Rotorblätter nach einem patentierten Verfahren zu „Novo-Flakes“ aus Epoxid- und Polyesterharz mit Glasfasern aufbereitet. Diese nutzt Novo-Tech anschließend zusammen mit Holzmehl als Bestandteil seines Werkstoffes „German Compact Composite (GCC)“, aus dem die Delta Terrassendielen hergestellt werden. Die Dielen sind 21 mm stark, 145 mm breit und in den Längen 420, 480 und 600 cm erhältlich.
Sie verfügen über eine wasserableitende Geometrie mit eingeprägtem Höhenrelief, was eine gefällelose Verlegung möglich macht. Anfallendes Wasser fließt aufgrund des Dielenprofils zu den Rändern hin ab.
Die Dielen werden in den fünf Farbtönen Varia Schokoschwarz, Varia Grau, Ingwer, Sel Gris und Lorbeer angeboten, sind rutschhemmend nach R12-C und können Dank des megawood® VARIO FIX Verlegesystems mit schmaler Fuge von 5 mm verlegt werden.
Mehr zu dieser interessanten Neuheit erfahren Sie unter
www.megawood.com und von unseren Fachberatern in den Gartenabteilungen aller Holz Possling Niederlassungen.
Alle Bilder: NOVO-TECH TRADING GmbH & Co. KG
RUND UMS HOLZ
Pilotprojekt für serielle Sanierung
In Hameln ist das erste Gebäude Deutschlands nach dem Energiesprong-Prinzip seriell saniert und fertiggestellt worden. Energiesprong ist eine neue Methode zur Gebäudesanierung: Mit vorgefertigten Dach- und Fassadenelementen sowie vorgefertigter Haustechnik können Gebäude damit schnell und klimafreundlich modernisiert werden.
Im Rahmen des sogenannten Volume-Deals, einer gemeinsamen Absichtserklärung von Wohnungswirtschaft und Bauwirtschaft von Ende 2019, gelingt damit ein erster Durchbruch bei der Marktentwicklung serieller Sanierungslösungen in Deutschland. Darin bündeln 22 Wohnungsunternehmen ihre Nachfrage und stellen 11.635 Wohnungen bereit, die bis 2023 seriell saniert werden sollen. Ziel ist es, eine komplett neue Sanierungslösung zu etablieren, die auf digitalisierte Prozesse und einen hohen Vorfertigungsgrad setzt.
Der Hamelner Wohnblock aus den 1930er Jahren, bestehend aus drei Gebäudeteilen mit je zwei Stockwerken, war zuvor stark sanierungsbedürftig. In dem Mehrfamilienhaus sind inzwischen fast alle der zwölf Wohnungen vermietet. Seit der Sanierung erreicht das Gebäude den klimaneutralen NetZero-Standard: Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt über das Jahr gerechnet so viel Energie, wie für Heizung, Warmwasser und Strom benötigt wird.
Ein Fertigbauunternehmen aus Brandenburg hat die Fassadenelemente vorgefertigt. Fenster, Lüftung, Stromkabel, Glasfaserdämmstoff und Beschichtungen waren in den Elementen bereits integriert. Sie wurden vor Ort als neue Hülle an das Haus montiert. Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, gab bekannt, dass das Bundeswirtschaftsministerium „aktuell ein neues Förderprogramm erarbeitet, mit dem die serielle Sanierung zielgerichtet unterstützt werden kann.“
Mehr zu diesem Thema finden Sie u. a. bei www.geb-info.de unter
/durchbruch-fuer-serielle-sanierung-von-wohngebaeuden und
/foerderprogramm-serielle-sanierung-geplant.
(Quelle: www.geb-info.de)